Eine Anekdote aus der Arbeitswelt
Powernap am Arbeitsplatz: „Echte Unfallverhütung“
Vor etwa 15 Jahren im Büro, ich habe nach ausgedehnter Elternzeit meinen Dienst wieder angetreten und meinen Schreibtisch wieder in Besitz genommen, es ist Mittagszeit, und ich hole meine Yogamatte aus dem Schrank. Ausgerollt passt sie genau vor den Schreibtisch. Ich freue mich auf mein Powernap und genieße es, für einen Moment alles Gewicht abzugeben am Boden.
Arbeitsschutz
Plötzlich klopft es an der Tür - und ehe ich‘s mich versehe, stehen 2 Männer vor mir. Der eine, langjähriger Kollege, fragt ganz erschrocken und besorgt „Barbara fehlt dir was?“. Der andere, mir nicht bekannt, entpuppt sich als Arbeitsschutzbeauftragter – und er ist ganz angetan von meiner Powernap-Lösung am Boden: das sei hier mal ein gelungenes Beispiel für echte Unfallverhütung, der größte Verursacher von Arbeitsunfällen sei tatsächlich Ermüdung, bloß weil die Leute einfach ihre Pausen nicht einhalten.
Pausen in der Arbeitswelt – vergessen, verkürzt, vernachlässigt
Mit diesen Themen sollte ich mich ein paar Jahre später eingehend befassen als Gesundheitskoordinatorin. Seither weiß ich: in unserer Arbeitswelt werden Pausen tatsächlich vielfach vergessen, verkürzt, vernachlässigt – ein bedenklicher Trend, der der Gesundheit eindeutig schadet.[1a][1b]
[1a] In einer Umfrage 2017 zeigte sich, dass etwa ein Viertel der Befragten, die Pause häufig oder sogar immer ausfallen lässt und dass nur die Hälfte derer, die sich an die Pause halten, erholt zurück an die Arbeit gehen. >> zum Artikel
[1b] In einer anderen Umfrage gaben 2019 knapp drei Viertel der Befragten an, ihr Mittagessen regelmäßig an den Schreibtisch zu verlegen, um nebenher weiter zu arbeiten (71%) >> zum Artikel